Heute ist mein „Tag Q“

Heute, Dienstag, 17. November 2020, ist mein persönlicher „Tag Q“, der Tag, an dem ich freiwillig in eine selbst gewählte Quarantäne gehe.

  • Warum mache ich das?
    Ich will Anfang Dezember meine Mutter besuchen. Zum Einen hat meine Mutter Anfang Dezember Geburtstag und zum habe ich sie wegen der externer LinkCorona-Pandemie zu Ostern nicht besucht und werde sie auch an Weihnachten nicht besuchen können. Meine Mutter gehört aus mehreren Gründen zu Hochrisikogruppe. Daher will ich sicher stellen, dass ich keinesfalls infektiös bin, wenn ich sie besuche. Meine Frau arbeitet im Einzelhandel, hat jeden Tag Kontakte zu ArbeitskollegInnen und KundInnen. Klar werden dort gewisse Infektionsschutzmaßnahmen getroffen, die das Risiko einer Infektion reduzieren. Aber eben nur reduzieren und nicht ausschließen. Es ist ja auch nicht auszuschließen, dass ich mich – ohne es zu wissen – irgendwo infiziert habe. Daher gehe ich für 14 Tage in eine selbstgewählte Quarantäne
  • Was bedeutet das für mich?
    Hier habe ich das Glück, dass ich einer guten Ausgangssituation bin. Da ich eigentlich aus beruflichen Gründen viele Termine im Raum Berlin habe , habe ich in Potsdam eine kleine 2½ -Zimmerwohnung als Nebenwohnsitz.  Denn eigentlich ist es günstiger und praktischer eine solche Wohnung, die ich von einer Wohnungsgenossenschaft angemietet habe, zu nutzen, als für jeden Termin in Berlin und Umgebung eine Übernachtung in einem Hotel zu buchen („eigentlich“ deshalb, weil es seit Mitte März 2020 kaum noch Vor-Ort-Termine gab und gibt). Diese Wohnung verfügt sogar über einen Balkon. Ich habe also genug Platz und komme auch an die frische Luft ohne die Wohnung zu verlassen.
    Leider bedeutet diese selbstgewählte Quarantäne aber auch, dass ich meine Frau in den kommenden Wochen nur per Videokonferenz sehen werde. Da ich nach meinem Besuch bei meiner Mutter auch noch mal eine Weile hier in Potsdam sein werde – um sicherzugehen, dass ich mich nicht bei ihr oder eventuellen BesucherInnen von ihr angesteckt habe – werden es fast fünf Wochen sein, bis ich wieder nach Hause fahre. Das ist eine lange Zeit, eine sehr, sehr lange Zeit für meine Frau und mich. Der Gedanke daran macht mich bereits heute etwas traurig.
  • Was mache ich in meiner selbstgewählten Quarantäne?
    Gestern bin ich von Ismaning mit meinem Ex-Krankenwagen-Bulli nach Potsdam gefahren. Na klar, mit dem eigenen Auto, nicht mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Diese sind leider nicht coronatauglich. Die Deutsche Bahn weigert sich ja immer noch, dafür zu sorgen, dass in den Fernzügen der Mindestabstand eingehalten werden kann (z.B. durch eine Reservierungspflicht), ganz zu schweigen von vollen Regionalzügen und S-Bahnen. Am Samstag (Tag Q-3) und heute habe ich noch die letzten Einkäufe erledigt und den Bulli vollgetankt. Auch zu meiner Mutter werde ich mit dem Bulli fahren. Da ich eine TrockenTrennToilette an Bord habe, besteht auch nicht die Gefahr mich auf der Fahrt an irgendwelchen Raststätten- oder Parklatz-Klos zu infizieren.
    Ansonsten werde ich – genauso wie zuhause – für meine Kunden arbeiten und meiner ehrenamtlichen Tätigkeit als stellvertretender Vorsitzender der externer LinkDeutschen Vereinigung für Datenschutz (DVD) e.V. nachgehen. Auch vor Corona wurde bei meiner externer LinkDatenschutzberatungstätigkeit und auch bei der ehrenamtlichen Tätigkeite bereits sehr viel per Telefon und E-Mail erledigt. Auch ein paar Buchbesprechungen für meine Seite externer Linkdatenschutzliteratur.de sind vorgesehen. Seit Corona wurden die meisten Vor-Ort-Termine durch Videokonferenzen ersetzt, da ist es dann egal, ob ich zuhause bin oder in Ismaning in meinem Büro oder in Potsdam. Die nächsten zweieinhalb Wochen gibt es halt garantiert keinen Vor-Ort-Termin. Auch die kommende Mitgliederversammlung der DVD findet ausschließlich online statt. So kann ich an dieser teilnehmen, ohne meine Potsdamer Wohung zu verlassen. Eigentlich ganz praktisch.
    Vielleicht werde ich auch externer Link Online-Shop auf wir-in-ismaning.de noch mit weiteren Produkten befüllen (derzeit ist dort nur die Solarlampe externer Link Little Sun zu finden) oder sogar einen eigenen Onlineshop erstellen. Da ich einige der Produkte mit nach Potsdam genommen habe, kann ich sie auch von hier aus versenden; dank Packstation sogar kontaktlos.
  • Uns sonst so?
    Meine Frau hat mir zwei Kuchen gebacken (der größte Teil davon ist eingefroren und wird von mir portionsweise aufgetaut) sowie Putensuppe und Süßkartoffelsuppe gekocht, die ich portionsweise eingefroren habe. Beide Suppen sind superlecker! Nudeln habe ich noch genug (nein, nicht von Hamsterkäufen im März, die sind viel älter und müssen endlich mal gekocht und gegessen werden), Brot ist ebenfalls in ausreichender Menge eingefroren, daneben habe ich – zumindest gehe ich davon aus – genug Vorräte für die nächsten Wochen. Auch an Toilettenpapier habe ich gedacht. Einkaufen muss ich also bis zum Besuch bei meiner Mutter nicht mehr. Vielleicht backe ich mir auch mal ein Brot oder einen Kuchen, mal sehen. Kochen werde ich auf alle Fälle mal. Nich nur Nudeln, sondern auch mal Griesbrei oder etwas anderes. Rezepte habe ich genug.
    Auch sonst werde ich die Wohnung eher selten verlassen, und wenn, dann nur mit FFP2-Maske. Da es ja eine selbstgewählte Quarantäne ist, darf ich ja raus. Allerdings werde ich dabei aufpassen, dass ich niemanden zu nahe komme, also eher zu Zeiten spazieren gehe, wo nur wenige unterwegs sind. Aber ab und an mal in den Briefkasten schauen sollte ich dann doch schon.

Ich habe mir vorgenommen hier auf diesem Blog ein kleines Quarantäne-Tagebuch zu führen. Ich werde alle Beiträge dieses Quarantäne-Tagebuchs mit dem Stichwort „Tag Q“ kennzeichnen. Im Titel wird dann jeweils zu Beginn „Tag Q + x“ stehen, damit die Beiträge leicht zu finden sein. Für den heutigen Tag gibt es bereits zwei Fotobeiträge.

Der Kurzlink zu diesem Beitrag ist: https://werners.blog/Tag-Q

Autor: Werner blogt

Jahrgang 1961, beruflich als externer Datenschutzbauftragter sowie als Datenschutzberater und Referent für Datenschutzseminare, -vorträge und , - workshops tätig. Ehrenamtlich als stellvertretender Vorsitzender in der Deutschen Vereinigung für Datenschutz (DVD) e.V. aktiv.